Das sagt meine Erfahrung. Das ist keine objektive Tatsache, die für alle gilt. Vielmehr gilt: Wer allein geht, geht so, wie es seiner Persönlichkeit entspricht. Und meiner Persönlichkeit entspricht es, am zweiten Tag besonders viele Qualen zu erleiden. Wie kommt das?
Das hat damit zu tun, dass ich zum einen nicht für eine solche Wanderung trainiere. Mein Körper gewöhnt sich an das Gehen erst im Gehen. Das vorherige Trainieren ist mir ein Greuel.
Zudem hat am ersten Tag mein Körper genügend Energie, die Belastung auszuhalten. Erst am zweiten Tag scheint er diese zu verlieren.
Dass das alles Ausdruck von einer Persönlichkeit ist, zeigt auch, dass es meiner Frau ganz anders ergeht. Sie hat diese Probleme nicht. Sie ist aber auch eine andere Persönlichkeit und hat daher einen anderen Gehstil.
All das kenne ich aus der Vergangenheit. Ich weiß: Der zweite Tag ist der schlimmste. Aber ab dem dritten Tag geht der Weg von selbst. Da ist alles überwunden und: Es läuft von selbst.
Wird es diesmal auch so sein?
Was ist diesmal passiert?
Hier eine Audio-Zusammenfassung des zweiten Tages:
Von der ersten Pause sollte ich noch erzählen: Sie war schon nach 5 km. In der kleineren Ortschaft St. Niklas setzte ich mich auf eine Bank, die überdacht vor der dortigen Feuerwehr stand. Ich schlief ein wenig. Währenddessen regnete es. Als ich meinen Weg fortsetzte, hörte der Regen auf.
Übernachtet hatte ich übrigens nicht bei meinem Bekannten in Maglern. Das hatte ich falsch verstanden. Tatsächlich übernachtete ich im Pfarrhof Thörl-Maglern. Da hatte ich wirklich alle Annehmlichkeiten: Dusche, Bett, Wasserkocher usw.
Zu Fuß war ich an diesem Tag ca. 30 km unterwegs, mit dem Auto 7 km. Fast 6 Stunden betrug die Gehzeit, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,7 km machte.
Ging ich aber am nächsten Tag wirklich nur 20 km? Kann ich das überhaupt?
Schon am dritten Tag schaffe ich es raus aus Österreich und lande in einer Stadt, die auch einen Bezug zu Adolf Hitler hat. Mehr darüber in einer Woche in meinem nächsten Beitrag.