10. Juni. Der Tag an dem ich starten möchte. Das ist ein Montag. Ich wollte an einem Montag starten, weil ich dann auf dem Weg immer wieder bei Supermärkten vorbeikomme und daher nicht so viel Essen in meinen Rucksack packen muss. Und wenn ich mich nach einer Woche ans Gehen gewöhnt habe, dann werde ich auch über den Sonntag kommen. Wobei in Italien auch am Sonntag viele Geschäfte offen haben. Seit der Pandemie noch mehr.
Und wie es der Zufall wollte, sollte meine Wohnung ab diesem Tag unbewohnbar sein. Bei uns sollte nämlich Bad und Klo renoviert werden. Die Arbeiten sollten an diesem Tag starten und für zwei Wochen sollte dann unsere Wohnung unbewohnbar sein. Sollte!
Denn in der Früh erhielt ich einen Anruf vom Installateur, dass zwei seiner Arbeiter krank wurden und er um eine Woche verschieben muss. Für mich ja nicht so das Problem, da ich eh unterwegs sein werde. Aber für meine Frau schwieriger zu organisieren.
Insgesamt dauerten die Arbeiten dann mehr als vier Wochen. Am Tag meiner / unserer Rückkehr wurden die letzten Arbeiten erledigt.
In der Woche davor war das Wetter nicht gerade sonnig, sondern eher verregnet. Den Start verschieben wollte ich aber nicht, da ich ohnehin mit Regen rechnen musste. Außerdem sollte ja meine Wohnung unbewohnbar sein. Und für ein paar Tage irgendwohin ziehen wäre auch Unsinn gewesen.
Ich starte also bei trübem Wetter. Es war ca. 8.15 Uhr. 15 min später beginnt es zu regnen. Ich zog meine Regenjacke an und umhüllte meinen Rucksack mit einem Regenschutz. Sobald mein Fuß den ersten Schritt fortsetzte, hatte es wieder aufgehört zu regnen. Jetzt lasse ich Sachen aber an. Wer weiß. Es sollte an diesem Tag aber nicht mehr regnen.
Zwei Stunden später kam ich in einem Wald an eine lichte Anhöhe, bei der ich Pause mache und über den ganzen Wörthersee blicken konnte.
Mein Milchreis wurde zu sehr gequetscht und lief im Rucksack aus. Damit war ich eine Zeitlang beschäftigt.
Heute wurde der Weg im Wald von umgestützten Bäumen versperrt. Einmal musste ich sogar einen Weg von ca. 50 m über Bäume klettern und unter ihnen hindurchkriechen. Geht alles. Kein Problem.
Die erste Übernachtung: Wo werde ich schlafen? Ob und wie ich zu meinem ersten Schlafplatz finde, das lest ihr in einer Woche im nächsten Beitrag.