Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
(Offenbarung, Kapitel 22, Vers 13)
Meine Pause ist seit Anfang Oktober vorbei. Podcasts und Blogs werden wieder befüllt. Und es wartet einiges Neues auf euch.
Eine Neuheit ist dieser Newsletter. Nicht nur, dass er in Zukunft auf meiner Webseite zu lesen sein wird, sondern auch dass er inhaltlich etwas andere Schwerpunkte setzt als früher.
Das muss sich mit der Zeit weiter entwickeln. Dazu ist eure Rückmeldung sehr erwünscht.
Und jetzt geht’s los mit den neuesten Neuigkeiten.
aus&aufbrechen
Der Podcast für eine offene und kritische christliche Spiritualität
Neu anfangen mit Franziskus
Neu anfangen: Das kann im Leben öfter vorkommen. Wie war das eigentlich bei Franz von Assisi? Davon erzähle ich dir in dieser Episode. Und damit bin ich wieder zurück von meiner Pause.
Kinder kriegen
Was, meinst du, ist wichtiger: Kinder kriegen oder sein Leben ohne Einschränkungen führen können. Warum soll man heute noch Kinder kriegen? Vor allem bei all den Krisen rund herum?
Diese Episode spricht vom Kinderkriegen und geht vermutlich anders aus, als du es erwartest.
Kinder in unserer Zeit
Was, meinst du, ist wichtiger: Kinder kriegen oder sein Leben ohne Einschränkungen führen können. Warum soll man heute noch Kinder kriegen? Vor allem bei all den Krisen rund herum?
Diese Episode spricht vom Kinderkriegen und geht vermutlich anders aus, als du es erwartest.
ziellos unterwegs
Der Pilger-Blog
Am 10. Juni bin ich von zu Hause losgegangen und wollte am Ende in Assisi ankommen. Bin ich dann auch. Aber anders als gedacht.
Davon erzähle ich in meinem Pilger-Blog seit Anfang Oktober. In den nächsten Wochen werde ich meine Erlebnisse nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich erzählen und mit Bildern illustrieren. Das ganze läuft unter dem Titel „Nach Assisi lahm gelaufen“.
Der Pilger-Blog „ziellos unterwegs“ versteht sich nicht als Darstellung meiner Reisen, sondern als Nachdenken über das Pilgern durch das Leben. Im Mittelalter sprach man vom Leben als einem Pilgerstand. Wir sind unterwegs und nicht heimisch auf dieser Erde. So sagt auch Franz von Assisi in seiner Ordensregel, indem er den ersten Petrusbrief aufgreift, dass die Brüder leben sollen wie „Pilger und Gäste“ auf dieser Erde.
Die Idee und der „komoote“ Weg
Fürs erste geht es mal um meine Vorbereitungen.
Diesmal: Auch wenn man mit Ziel ziellos unterwegs ist, braucht man irgendwie einen Weg. Damit beschäftigt sich der erste Beitrag.
Das Packen und das Übernachten
Ich wollte von zu Hause nach Assisi gehen. Was soll ich mitnehmen? Wo werde ich Übernachten? Darüber musste ich mir vorab Gedanken machen.
Eine pilgernde Einstellung im Widerspruch
Worum geht’s eigentlich beim Pilgern? Worum geht’s mir? Ich merke, dass ich da etwas im Widerspruch mit mir bin!
Wissenswertes aus der Christenheit
Franziskus vom Herrn verwundet
Franz von Assisi soll der erste gewesen sein. Der erste Stigmatisierte. Sprich: Er soll die Wundmale Jesu am eigenen Leib getragen haben. Und das soll vor 800 Jahren, also 1224, am Berg La Verna geschehen sein.
Kann man das glauben? Interessanterweise heißt es schon bei den Zeitgenossen, dass er diese Wundmale versteckt hielt. Erst bei seinem Tod wurden sie von allen gesehen.
Hier ein ausfühlicher Beitrag zu diesem Thema von Deutschlandfunkt Kultur (Podcast)
Es geht zu Ende
Die so genannte Weltsynode ging im Oktober nach vier Jahren zu Ende. Es versammelte sich aber nicht die ganze Christenheit, sondern lediglich Repräsentant:innen aus der katholischen Kirche. Genauer gesagt, handelte es sich um eine Bischofssynode erweitert um Nicht-Bischöfe inklusive Frauen.
Geht damit auch die Kirche zu Ende? Vielen sehen das kommen: Die einen, weil sich die Kirche einfach nicht reformieren will, die anderen, weil sie sich viel zu sehr reformiert. Die Sichtweisen gehen also konträr auseinander, kommen aber in der Endvision überein.
Wie im letzten Newsletter berichtet, hat der Papst die heißen Eisen schon vor Monaten aus dem Feuer geholt und sie eigenen Arbeitsgruppen zugeteilt. Bleibt da noch etwas Wichtiges übrig?
Einige meinen, es habe sich nun ein neuer Stil in der Kirche etabliert, der nicht mehr umkehrbar sei. Das sehe man auch daran, dass der Papst kein nachsynodales Schreiben veröffentlicht, sondern das demokratisch legitimierte Abschlussdokument an alle Diözesen aussenden lässt. Als Empfehlung – wohl gemerkt.
Wird aber die Änderung des Stils etwas bewirken? Oder müsste sich die katholische Kirche wie die anderen auch auf ihren Untergang vorbereiten?
Wurden mit der Synode nicht abermals Hoffnungen geweckt, die dann wieder enttäuscht wurden? Hat das nicht schon Tradition in der katholischen Kirche?
Hier zwei Beiträge, die sehr unterschiedlich und auch kontrovers auf die Synode schauen. Der erste mit dem katholischen Dogmatiker Jan-Heiner Tück; der zweite mit einem evangelischen und einem altkatholischen Christen.
Gespräch mit Jan-Heiner Tück (Podcast Deutschlandfunk Kultur)
EULE-Podcast: erste Hälfte des Podcasts zur Weltsynode
Auch in der deutschen Kirche zeigt man sich enttäuscht. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz Georg Bätzing schrieb zwei Briefe zum Frauendiakonat an den Präfekten der Glaubensdikasteriums und hat jetzt einen „Riesenfrust“. Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Claudia Lücking-Michel bemängelt das Frauenbild und klagt darüber, dass das Thema wieder in eine Kommission verschoben wurde.
Der bekannte deutsche Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller spricht von einer Lieb- und Empathielosigkeit, die der neuesten Papst-Enzyklia „Dilexit nos“ – „Er hat uns geliebt“ widerspricht.
Hier zu einem Artikel auf katholische.de
Wunibald Müller: „Gleichberechtigung verpasst“ (Artikel kathpress)
Vertreter der österreichischen und Schweizer Kirche geben sich hingegen weichgespült. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn sprach von etwas nie Dagewesenen. Gemeint war, dass der Papst das Synodendokument selbst als Empfehlung den Bischöfen empfahl und kein eigenes nachsynodales Schreiben veröffentlichen wird.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner gab der ZIB 2 ein nichtssagendes Interview, in dem er sogar Antworten verweigerte. Selbstkritisch sagte er am Ende, dass er sich in Wien einen jüngeren Bischof als ihn wünsche, der die Fragen besser beantworten könne. In Wien steht nächstes Jahr nämlich ein Bischofswechsel an.
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Felix Gmür, bezeichnete das Abschlussdokument als sehr gut, weil es alle Schweizer Anliegen beinhalte.
Hier zu einem Artikel auf kath.ch
ZIB2-Interview mit Bischof Lackner (Video)
Interview mit Bischof Gmür und der Schweizer Synodenteilnehmerin Helena Jeppesen (Podcast)
Ewiger Streit um Wort-Gottes-Feiern
Im September kam es in einer Pfarre der katholischen Diözese St. Pölten zum Streit: Der neue Pfarrer untersagte hinkünftig alle Wort-Gottes-Feiern an einem Sonntag. Was über viele Jahre lang mit Beteiligung von nicht-geweihten Personen aufgebaut wurde, wird mit einem Handstreich beseitigt.
Aber eigentlich ist das nichts Neues: Abgesehen von der pastoral Brachialgewalt, mit der neue Pfarrer in ihren Pfarren einsteigen, gibt es zwei theologische Unklarheiten, um deren Klärung sich die katholische Kirche seit langem herumdrückt:
Erfüllt der Gläubige seine Sonntagspflicht, wenn er „nur“ an einer Wort-Gottes-Feier teilnimmt? Es wäre also zu überlegen, was Sonntagspflicht meint und ob sie überhaupt notwendig ist. Andere Kirchen – wie z. B. die altkatholische – kennen keine solche Sonntagspflicht.
Darf bzw. soll bei solchen Wort-Gottes-Feiern die Kommunion ausgeteilt werden? Was in den einen Diözesen ausdrücklich erwünscht ist, ist in den anderen verboten. Dabei sollte endlich die Frage geklärt werden, ob ein Gottesdienst nur mit Kommunion vollgültig ist. Anscheinend erfüllt man seine Sonntagspflicht nur mit dem Essen der Hostie.
Wie dem auch sei: Zur letzten Frage hat sich jüngst auch der Referent der Erzdiözese Köln, Alexander Saberschinsky, geäußert. Dort ist es nun erlaubt, an Sonntagen bei Wort-Gottes-Feiern die Kommunion auszuteilen. Saberschinsky meint allerdings, man soll die Hostie nicht aus dem Tabernakel nehmen. Vielmehr solle sie direkt aus der Messe einer benachbarten Pfarre gebracht werden.
Damit wirft er eine dritte theologische Frage auf: Ist es sinnvoll und der Symbolik angemessen, wenn Sonntag für Sonntag die Hostien aus dem Tabernakel genommen werden?
Diese Diskussion ist sicher noch nicht zu Ende und wird es auch nicht so schnell sein, solange man sich um die theologische Klärung solcher Fragen herumdrückt. Denn bloß pragmatisch vorzugehen, wird auf Dauer keine Lösung sein.
Beitrag über die niederösterreichische Pfarre auf headtopics (Artikel)
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Brennpunkt Afrika
In Zukunft plane ich immer wieder Beiträge über Afrika zu schreiben. Einmal abgesehen davon, dass ich zum westafrikanischen Ghana eine besondere Beziehung habe, halte ich es für entscheidend, dass wir auch über den europäischen Tellerrand hinausblicken.
Wir übersehen dabei nicht nur die Not und, dass Afrika Spielball der Interessen des globalen Nordens ist, sondern auch wie großartig dieser Kontinent ist und welche positiven Entwicklungen es gibt.
Daher hier eine neue Kategorie in diesem Newsletter. Ich hoffe sehr, dass auch ihr das als Erweiterung eures Horizontes auf die Welt erlebt.
Cholera am Vormarsch
Aufgrund schlechter sanitärer Verhältnisse, aber auch wegen Krieg und Armut häufen sich in Sambia, Simbabwe und Haiti wieder die Cholera-Fälle. Nicht nur die schlechte medizinische Versorgung macht den Menschen zu schaffen, sondern auch die Armut: Obwohl neue Toiletten fast zur Gänze finanziert werden, können viele den geringen Restbetrag nicht aufbringen.
Koloniale Umweltpolitik Europas in Afrika
Der nigerianische Journalist und Umweltaktivist Peter Emorinken-Donatus geiselt in einer Rede an der Tipping-Time-Konferenz von Globeart und Solektiv die europäische Umweltpolitik in Afrika als kolonial und doppelzüngig. In seiner selbstkritischen, ernsten und zugleich humorvollen Rede dreht er den Spieß um: Europa ist abhängig von Afrika. Europa braucht die Ressourcen Afrikas dringend. Diese Abhängigkeit wird in der Energiewende noch größer.
Und so fragt er: Wie weit sind die Europäer bereit zu gehen, um die Ungerechtigkeit der Ausbeutung Afrikas und die Verschlechterung der Lebensbedingungen zu beenden?
Künstliche Intelligenz als Revolutionshelferin
Der Präsident von Kenia William Ruto erlässt ein neues, sehr kompliziertes Steuergesetz. Angesichts der leeren Staatskassen sollten die Steuern erhöht werden. Auch die katholischen Bischöfe machten darauf aufmerksam, dass das zu einer Vermehrung der Armut führen würde.
Massive Proteste vor allem der jungen Menschen regte sich. Um die Menschen im vielsprachigen Land aufzuklären, nutzen sie eine KI, um das Gesetz in alle möglichen Sprachen zu übersetzen und es den Menschen zu erklären.
Angesichts der Protest, bei denen es auch Verletzte gab, sagte die Regierung zumindest die Mehrwertsteuererhöhung auf Brot ab.
Veranstaltungen
Buchpräsentation in Villach
Die in Gambia geborene Schirftstellerin und ehemalige Parlamentarierin Menata Njie präsentiert ihr Buch „In der Drehtürfalle“ am Dienstag, den 5. November 2024, um 19 Uhr im Dinzelschloss in Villach.
Ausstellung in Wien
Im Unteren Belvedere präsentiert der Ghanaer Künstler Amoako Boafo seine Werke. „Als eine der wichtigsten Stimmen einer neuen Generation von Schwarzen Künstler*innen porträtiert Boafo in seinen Gemälden Freund*innen, Bekannte und Personen des öffentlichen Lebens, die ein gegenwärtiges Bild von Schwarzer Selbstermächtigung und -wahrnehmung vermitteln.“ schreibt das Belvedere auf seiner Webseite.
Täglich von 10 bis 18 Uhr. Bis 12. Jänner 2025.