Karlheinz Six

Vorbereitung – Teil 1: Die Idee und der „komoote“ Weg

Bild: Die Idee und der komoote Weg

In den nächsten Beiträgen – ich schätze es werden an die zwanzig sein – werde ich dir von meinem Vorhaben und seiner Durchführung erzählen, wie ich im Juni zu Fuß von zu Hause aus Richtung Assisi gegangen bin. Viel Spaß dabei!

Meine Idee ist nicht so spekatulär, wie es sich für viele anhört, denn andere hatten sie schon vor mir: Ich wollte einfach von mir zu Hause zu Fuß nach Assisi gehen. Je nach Wegführung 600 bis 800 Kilometer.

Schon 2022 bin ich eine längere Strecke von etwas mehr als 460 km gegangen. Damals von La Verna, dem Ort wo Franz von Assisi 1224 die Wundmale Jesu bekommen haben soll, über Assisi, dem Geburtsort von Franz und Klara, und Greccio, wo die erste, lebendige Krippe inszeniert wurde, bis nach Rom, einer der für mich schrecklichsten Städte Italiens.

Meine Idee wäre also nur eine kleine Verlängerung des Weges. Aber: Wird dieser Plan auch aufgehen? Werde ich mein Ziel so erreichen, wie ich es geplant haben?

Wie es mir auf diesem Weg ergangen ist, ob ich es geschafft habe und wie das für mich war, das könnt ihr in dieser Spezialserie des Blogs „ziellos unterwegs“ nachlesen. Es geht also nicht nur um die äußeren Erlebnisse, sondern auch um das, was mich innerlich begleitet. Es geht um Menschen, Gebäude, Natur und Spiritualität. Eine Reise, die nur ein scheinbares Ziel hat, Assisi, in Wahrheit aber ziellos war.

Welchen Weg gehe ich? Woher weiß ich, welchen Weg ich gehen soll?

Von Google Maps weiß ich, dass es in Bezug auf Wanderwege und Trampelpfade nicht gut zu sprechen ist. Es orientiert sich in erster Linie an Straßen und Asphaltwegen und plant dem entsprechend die Fußwege. Ich brauche aber ein App, dass mir einen Weg durch die Natur zeigt.

Bei meinen Recherchen stoße ich auf das App „komoot“. Es bevorzugt Wanderwege und dann erst Asphaltwege. D. h. der vorgeschlagene Weg kann durchaus auch etwas länger sein, wenn er einem Wanderweg entlang geht. Und dieses App kennt wirklich unglaublich viele Wege, auch solche, die man zuerst mit freiem Auge gar nicht sieht.

Auf der geplanten Route kann man alles mögliche einsehen: Höhenmeter, Wetterlage, Wegart usw. Wer möchte kann sich auch Tagesetappen planen lassen. Die geplante Route kann auch heruntergeladen werden, sodass man offline gehen kann, nur mit eingeschaltetem GPS. Während des Gehens wird der tatsächlich gegangene Weg aufgezeichnet und man kann sich eine Bibliothek der gemachten Routen anlegen.

Hört sich alles wunderbar an. Dennoch wollte ich es testen und bin eines Tages mit meiner Frau nach St. Veit gefahren und dann zu Fuß wieder nach Klagenfurt gegangen. Es hat sich da auch in der Praxis gezeigt, wie toll dieses App ist. Auf meinem Weg durch Italien hat sich das dann auch bestätigt.

Es hilft übrigens nicht nur bei der Navigation, sondern beinhaltet auch klassische Wanderwege. Wenn du also irgendwo bist und wandern möchtest, schaust du einfach auf das App und siehst die Wanderwege in deiner nächsten Umgebung.


Kurzer Hinweis Blog und Podcast mache ich in meiner Freizeit. Wenn du diese Arbeit auch finanziell anerkennen möchtest, dann kannst du mich über ko-fi auf einen Tee einladen oder direkt über Paypal einen kleinen Betrag senden.

So! Da ich nun zunächst immer die Einstellung habe, dass ich einfach losgehe und zwar eben einfach den Weg, der vorgeschlagen wird, wollte ich das auch diesmal so machen. Das wäre aber ein schlechte Idee gewesen.

Ich weiß gar nicht mehr, was der Ausgangpunkt war, aber ich habe mir den vorgeschlagenen Weg genauer angesehen. Ich habe nämlich zunächst einfach Klagenfurt bis Assisi eingegeben und wäre genau diesen Weg gegangen. Es zeigte sich aber, dass dieser in Kärtnen, kurz vor der italienischen Grenze durch alpines Gelände führt, was ich mir nicht zugetraut habe. Aus gesundheitlichen Gründen, aber auch, weil ich nicht wusste, wie ich da zu einem Essen kommen soll.

Ich musste also genauer in die Planung einsteigen. Zum Glück gibt es eine Höhenmeter-Tabelle. Ich habe also Zwischenziele definiert, die mir einen mehr oder weniger flachen Weg garantieren sollten. Zugleich wollte ich gewisse Städte vermeiden, in denen ich gerade vor kurzem war (Bologna, Padua) und andere ansteuern, die ich noch nicht kenne (Verona, Vicenza, Ferrara usw.)

Ich habe mich also längerer Zeit mit der Streckenführung beschäftigt. Einen endgültig fixen Weg habe ich da nicht gefunden, sondern habe auch während des Gehens meinen Weg immer wieder neu geplant.

Daher kann ich gar nicht sagen, wie viele Kilometer es ingesamt gewesen wären. Denn es ist ja alles anders gekommen, als geplant. Und daraus habe ich auch eine gewisse Lehre fürs Leben gezogen. Dazu aber in den nächsten Beiträgen mehr.

Fürs erste wars das. Nächsten Montag kommt der neue Beitrag. Da erzähle ich vom Packen und Übernachten.


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